Der Weltfrauentag am 8. März macht jährlich die bestehenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern deutlich. Bei der Bezahlung von gleicher Arbeit und den beruflichen Aufstiegschancen gibt es zwischen Frauen und Männern weiterhin große Unterschiede. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) sieht noch deutlichen Handlungsbedarf: „Die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern ist eine Aufgabe, die uns alle nicht nur heute beschäftigen muss. Ich sehe ganz klar: die Gleichstellung haben wir noch nicht erreicht. Gerade auf die Frage, wer sich um die Kinderbetreuung und Fürsorgeaufgaben kümmert, brauchen wir eine gerechte Antwort.“
Care-Arbeiten, also unbezahlte Fürsorgearbeiten, wie die Betreuung von Kindern und die täglichen Aufgaben im Haushalt, verstärken soziale Ungerechtigkeiten. Es sind vor allem Frauen, die fast ausschließlich solche verborgenen Arbeiten ausüben. Männer steuern gerade einmal 20 Prozent zu dieser unbezahlten Arbeit bei. „Unsichtbare Care-Arbeit braucht eine viel stärkere Sichtbarkeit und Wertschätzung. Um beispielsweise die Kinderbetreuung zu gewährleisten, arbeiten verstärkt Frauen in Teilzeitmodellen. Sie werden dadurch oft geringer bezahlt und stoßen in ihrem beruflichen Aufstieg an Grenzen. Das ist ein echtes Problem“, so Bergt. „Mit verbesserten Elterngeldregelungen und der Einführung einer zweiwöchigen bezahlten Freistellung beider Eltern nach der Geburt des Kindes geben wir die notwendige Richtung vor, um Fürsorgearbeiten besser aufzuteilen.“
Durch den Fachkräftemangel in vielen Unternehmen wird deutlich, wie dringend die Gleichstellung vorangetrieben werden muss. Dafür hat sich Bergt schon als Betriebsrat eingesetzt. Seit August 2022 ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit seiner Partei in Schleswig-Holstein mit einem klaren Fokus auf Schaffung und Erhalt existenzsichernder und sozial abgesicherter Arbeitsplätze. Für ihn braucht mehr Gleichstellung vor allem gute Arbeitsbedingungen: „Wir benötigen gerade in technischen Branchen mehr Frauen auf allen Ebenen. Ein wichtiger Schritt, um Ingenieurinnen und Elektrikerinnen zu unterstützen, ist die Einführung von Tarifverträgen. Dadurch können gleiche Bezahlung und guter Kündigungsschutz vor und nach der Elternzeit tariflich sichergestellt werden. Für Tarifforderungen mache ich mich daher stark, aktuell etwa für die Beschäftigten von Vestas in der Windkraftbranche.“
Auch in den Führungsebenen muss sich nach Bergt generell etwas ändern: „Zu modernen Unternehmen gehören ganz klar Frauen in die Führungsetagen. Engagierte Frauen, die in ihrem beruflichen Aufstieg immer noch an eine gläserne Decke stoßen, müssen auf unsere Unterstützung zählen können.“