LNG Beschleunigung schafft Investitionen für Norddeutschland

Bild: Marco Meidinger

Der Bundestag hat das LNG-Beschleunigungsgesetz beschlossen. Es schafft die Voraussetzungen für einen beschleunigten Bau von Flüssiggas-Terminals an der deutschen Nord- und Ostseeküste. „Damit stellen wir die Weichen für die Unabhängigkeit russischer Erdgas-Importe. Gleichzeitig ebnen wir mit dem Bau der Infrastruktur den Weg für die Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff. Denn das LNG kann nur eine Brückenenergie sein“, sagt der stellvertretende energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Bengt Bergt.

Die ersten LNG-Terminals entstehen derzeit in Wilhelmshaven und Brunsbüttel. Schon ab kommenden Winter könnten dort Tanker mit Flüssiggas aus Katar, den USA und anderen Ländern andocken und das Flüssiggas in Spezialschiffe leiten, die es wieder in den gasförmigen Zustand umwandeln. Dann kann es über eine Pipeline in das Gasnetz eingespeist werden.

„Wir beschleunigen die Bauvorhaben massiv. Die Infrastruktur in Wilhelmshaven entsteht in fünf Monaten – statt sonst fünf Jahren. Das ist für deutsche Verhältnisse Lichtgeschwindigkeit“, sagt der direkt gewählte Abgeordnete. „Acht Milliarden Kubikmeter Gas könnten wir pro Jahr allein in Wilhelmshaven einspeisen. Damit lassen sich die Wohnungen von etwa sieben Millionen kleinen Familien für ein Jahr heizen. Das ist ein wichtiges Pfund für unsere Energiesicherheit angesichts der noch hohen Abhängigkeit von Putin.“

Spätestens ab 2044 darf durch die Leitungen kein LNG mehr strömen, sondern nur noch klimaneutrale Energieträger wie ,grüner Wasserstoff‘ und seine Derivate. Bergt: „Wichtig ist uns als SPD, dass wir die Transformation in die klimaneutrale Energieversorgung einleiten. Das wird gerade die Wirtschaft im Norden stärken und günstige, klimaneutrale Energie schnell verfügbar machen. Das ist gut für die Energiewende und zieht Investitionen in den Norden.“

Neben Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind zwei weitere Anlagen für 2023 geplant. Bei den insgesamt vier geplanten Terminals handelt sich zunächst um schwimmende Spezialschiffe, die das Flüssiggas von Tankern aufnehmen, und ins deutsche Gasnetz speisen. Der Bund stellt dafür knapp drei Milliarden Euro bereit. Ab 2025 sollen die schwimmenden Terminals durch feste Anlagen an Land ersetzt werden, die „Wasserstoff-fähig“ sind.